Als BeraterBeratungsgründer oder Personalverantwortlicher einer Beratung bzw. deren Consulting Kunde bist Du mit folgenden Fragen konfrontiert:

  • Welches Vertriebsdokument erlaubt mir als Consultant meinen Mehrwert und Stärken für das Kundenprojekt zu kommunizieren?
  • Wie kann ich die Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten meiner Berater öffentlich kommunizieren?
  • Was hilft uns eine Übersicht über die im Beratungsunternehmen bestehenden Rollen und Kompetenzen zu erlangen?

Unterstützung findest Du im Beraterprofil und der damit verbundenen Anfertigung und Pflege.


Ergebnis: Kompakte Dokumentation der Consulting Erfahrung und Kompetenzen

Teilnehmer: 1 Person (Berater), ggf. Reviewer

Dauer: 30 bis 60 Minuten (für Initialfassung)

Utensilien: Notebook & Office Software

Zweck

Mit dem Beraterprofil dokumentierst und kommunizierst Du Deine Kompetenzen, Deine Erfahrungen und Deinen Nutzen für ein geplantes oder bereits laufendes Projekt. Vorrangig bringst Du die Unterlage in Beratungsangeboten und Akquiseterminen beim Kunden zum Einsatz. Aber auch bei firmeninternen Initiativen kann es notwendig sein, dass Du Deinen Vorgesetzten für die Bewerbung ein Beraterprofil vorlegst.

Häufig prägt Dein Beraterprofil den ersten Eindruck den ein neuer Arbeitgeber sowie Neukunde von Dir erhält. Wie bei einer Stellenbewerbung solltest Du daher alles dransetzen, dass dieser Initialkontakt sitzt und zum Erfolg führt.

Was für den Job-Suchenden der Lebenslauf, ist für Dich als Consultant das Beraterprofil: Bewerbungsschreiben, Visitenkarte und Vertriebsinstrument in einem. Das Papier präsentiert Deine Beratungsleistungen und grenzt Dich von anderen Consultants ab. Buchstäblich zeigst Du mit dem Beraterprofil Dein ‚Profil‚ und Deine Eignung für ein Vorhaben.

Synonyme für das Beraterprofil sind Beratersteckbrief, Skill Profil(e), Consultant Steckbrief, Fähigkeitenprofil, Kurzprofil, Langprofil oder Consultant Profil(e). Üblich sind auch Schreibweisen mit Bindestrich zwischen den einzelnen Begriffen.


Aufbau

Die Struktur und Inhalte eines Beraterprofils sind von Beratung zu Beratung verschieden. Grob untergliedert sich ein typischer Steckbrief in fünf Hauptbestandteile: persönliche Daten, Beratungsangebot, Nutzenversprechen, Erfahrungen und Kompetenzen.

Die Abbildung zeigt Dir beispielhaft den typischen Aufbau eines Beraterprofils im neutralen Blauton. Design und Layout sind von der Corporate Identity Deiner Unternehmensberatung abhängig. Im Idealfall passt Dein Beraterprofil auf eine Seite, bleibt als One-Pager damit handlich und übersichtlich.

Beraterprofil
Struktur und Elemente des Beraterprofils
  • Dein vollständiger Vor- und Zuname schmückt den Kopf Deines Beraterprofils. Dieser sollte um Deine interne Position in der Beratung (z.B. Manager) sowie den höchsten akademischen Titeln ergänzt werden (z.B. Dr., Dipl. Inform.).
  • Ebenfalls hoch ins Profil gehört die von Dir im Projekt wahrgenommene Rolle –Dein Angebot. Das kann beispielsweise Prozessanalyst, Anforderungsmanager oder Systemtester sein.
  • Neben Layout und Design des Dokuments ist Dein Foto das visuelle Aushängeschild Deines Beraterprofils. Achte hier auf eine professionelle und sehenswerte Aufnahme die Kompetenz, Erfahrung und Vertrauen ausstrahlt. Dein Kopf sollte Deinen Inhalten blicken.
  • Eine Kurzzusammenfassung bringt Deine Alleinstellungsmerkmale in wenigen Sätzen auf den Punkt. Hier gibst Du Dein Nutzenversprechen ab. Daher: Was hat der Kunde davon, wenn er Dich engagiert.
  • Der Abschnitt Schlüsselprojekte enthält konkrete berufliche Stationen in Deiner Consulting Laufbahn. Neben dem Kundennamen, dem Zeitraum, Deiner Hauptaufgabe und den Rollen, solltest Du jeden Eintrag ergebnis- und nicht tätigkeitsbezogen verfassen (z.B. Entwicklung und Testing einer SAP SRM Schnittstelle). Wichtig sind nutzbringende Resultate und nicht der Prozess. Falls Du Berufsanfänger bist, zählst Du hier Praktika, Industrieseminare und Werkstudentenprojekte auf.
  • Im Bereich Kompetenzen listest Du Deine Fähig- & Fertigkeiten in Methodik, Branche, IT, Sprache etc. auf. Du vermittelst somit Kenntnisse und Praxiswissen, losgelöst von einem spezifischen Projektkontext. Fokussiere auf die wichtigsten drei bis fünf Kompetenzen, die auch zusammenpassen. Alles andere wirkt auf den Leser unglaubwürdig. Oder kennst Du jemanden, der sowohl Experte für NoSQL Datenbank, Geschäftsstrategien, Online-Banking, Change Management und Agile Coaching ist?
  • Weitere Elemente Deines Beraterprofils sind offizielle Zertifikate, Zeugnisse, Auszeichnungen, Publikationen sowie Dozententätigkeiten. Je nach Beratung und Kunde hebst Du diese mehr oder weniger stark hervor.


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Anwendung

Fängst Du neu bei einer Consultancy an bzw. gründest Du Deine eigene Beratung, dann gehört das initiale Ausfüllen Deines Beraterprofils zu eine Deiner ersten Aufgaben.

1. Anfertigen

Erkundige Dich nach einer Standardvorlage für das Beraterprofil und überführe Deinen Werdegang in das definierte Format. Im Idealfall nutzt Du das Beraterprofil eines Kollegen als Ausgangsbasis.

Lasse Deinen Vorgesetzten, den Vertriebsverantwortlichen bzw. die Personalberatung unbedingt Dein Profil querlesen. Sie kennen die Steckbriefe Deiner Kollegen bzw. die Detailbedarfe der Kunden und wissen was zu tun ist, damit vor dem Leser ‚Alles aus einem Guss‘ wirkt.

2. Optimieren

Bringe bei Bewerbung um ein Projekt Deine Consultant Visitenkarte auf Vordermann und passe diese auf die individuellen Anforderungen an.

Nutze dazu ein zentrales Basisdokument in dem Du alle Deine Projekte, Fähigkeiten und Kenntnisse aufführst. Aus diesem ‚Master-Dokument‘ schneiderst Du Dir ein projektspezifisches Profil, 100 Prozent abgestimmt auf den Empfänger und seine Aufgabenstellung.

3. Aktualisieren

Losgelöst von der Projektsituation, solltest Du Dein Beraterprofil zweimal im Jahr aktualisieren. 15 bis 20 Minuten reichen für ein Update meist vollkommen aus. Erhältst Du eine Anfrage für ein spannendes Projekt, legst Du somit ohne Stress innerhalb von 10 Minuten Deinen passgenauen Steckbrief vor.

Auch hilft Dir die regelmäßige Aktualisierung des Profils, Deine beruflichen Projekte und persönliche Entwicklung zu reflektieren.

  • Sind die Inhalte noch die Richtigen?
  • Möchte ich zukünftig noch den Job machen, den ich derzeit tue?
  • Welche Kompetenzen möchte ich ausbauen bzw. zurückfahren?

Beispiele

Nachfolgend eines meiner Beraterprofile für die Rolle des Enterprise Architekten. Gerne kannst Du das Beispiel als Inspiration nutzen.

Beraterprofil
Typisches Beraterprofil für die Projektrolle ‚Enterprise Architect‘

Übrigens hat mich in einem Angebot ein Interessent auf drei Rechtschreibfehler in meinem Beraterprofil hingewiesen. Zum einen war mir das peinlich, zum anderen wurde es auch mit dem Consulting Auftrag nichts. Seitdem achte ich im Profil stets ganz genau auf die Rechtschreibung.


Vor- & Nachteile

Pro

  • Für die Projektakquise kommst Du um das Beraterprofil nicht herum. Das Dokument ist Pflichtbaustein der Einwerbung von Engagements.
  • Analog dem Lebenslauf, bringst Du mit dem Beraterprofil Deine professionellen Fähigkeiten, Erfahrung und Qualitäten auf den Punkt. Nach einem kurzen Scan sehen potenzielle Kunden, ob Du für die offene Projektrolle und den damit verbundenen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung geeignet bist.
  • Eine wiederkehrende Aktualisierung des Beraterprofils zwingt Dich mit Deinem Consulting Werdegang auseinanderzusetzen.

Contra

  • Wie beim Lebenslauf sagt ein Profil nichts über Deine soziale Passung zum Projektteam und zur Unternehmenskultur.
  • Der ein oder andere Berater neigt auf dem Papier dazu, mit den Erfolgen und Kenntnissen zu übertreiben. Der Wahrheitsgehalt steht in Frage.
  • Aufsetzen und Pflegen eines Beraterprofils wiederkehrend kostet Zeit und Energie und erfordert Disziplin.

Praxistipps

Tipp 1 – Profil ausschließlich in Spitzenqualität liefern

Das Beraterprofil ist Dein erster Arbeitsnachweis. Zu den Empfängern gehören Personalabteilungen, Projektleiter und Linienmanager. Bei einer solchen großen Leserschaft solltest Du Perfektion anstreben.

Lege Dich ins Zeug und liefere Premiumqualität ab. Orientiere Dich an Spitzen-Profilen Anderer und übernimm aus diesen Beispielen sinnvolle Elemente für Dein eigenes Beraterprofil.

Nutze eine klare und verständliche Sprache mit in der Kundenbranche üblichen Begriffen. Achte auf die Projektauswahl. Deine Arbeitsstationen sind kein Zufall, sondern die Konsequenz bewusster Entscheidungen.

Dein Beraterprofil besitzt eine Hygienewirkung. Du gewinnst kein Beratungsauftrag auf Basis Deines Beraterprofil. Andersherum kann ein fehlerhaftes Beraterprofil zu Deiner Ablehnung führen.

Tipp 2 – Bei Erstellung die Perspektive wechseln

Versetze Dich bei der Erstellung und Aktualisierung Deines Beraterprofils in die Perspektive des Lesers und Entscheiders.

  • Welchen (messbaren) Schmerz bzw. Bedarf hat er im Projekt?
  • Welche Rolle mit welchen Kompetenzen sucht sie?
  • Welche Schlagworte und Fachbegriffe möchte er unbedingt im Profil lesen?

Gehe auf die Fragen des fiktiven Rezipienten in Deinem Profil ein. Arbeite ganz klar heraus, wofür Du (nicht) stehst und welchen Mehrwert Du generierst. Nutze weiterführende Werkzeuge wie das Persona-Konzept oder die Empathy Map.

Tipp 3 – Die wahren Erfolge objektiv aufzeigen

Stelle Dein Licht nicht unter den Scheffel.

  • Hast Du wichtige Projekte bei großen Konzernen in einer bedeutenden Position gestemmt?
  • Kommen in den Firmen heute noch Ergebnisse aus Deinen vergangenen Projekten zum Einsatz?
  • Welchen (quantitativen) Nutzen hast Du dem Kunden gebracht?

Liste diese Erfolge in Deinem Profil auf. Der Wettbewerb tut dies auch. Bleibe dabei immer bei der Wahrheit.

Tipp 4 – Dateiformat an den Lesern anpassen

Unternehmensintern sollte Du Dein Beraterprofil in einem offenen Format, zum Beispiel Microsoft Word bzw. PowerPoint bereitstellen. Anpassungen sind dann auch durch Kollegen möglich, meist der Angebots- oder Kundenverantwortliche oder die Personalleitung.

Kunden, Personalvermittler und Partner erhalten auf Dein Profil hingegen nur einen lesenden Zugriff, üblicherweise mittels eines Dokuments im PDF-Format.

Achte auf die Dateigröße. Ab 5 MByte Speicherbedarf und mehr kann es passieren, dass E-Mail-Server eine Nachricht mit Deinem Beraterprofil im Anhang ablehnen. Reduziere die Fotoauflösung.

Tipp 5 – Inhalte zu anderen Quellen konsistent halten

Dein Profil sollte konsistent mit weiteren von Dir frei verfügbaren Informationen sein. Achte darauf, dass sich die Angaben von Online Business Plattformen, Sozialen Netzwerken und Blogs mit denen Deines Beratersteckbriefs decken. Bedenke auch Gastbeiträge, Interviews und Gemeinschaftsartikel von bzw. mit Dritten.

Tipp 6 – Eine zentrale Hauptfassung pflegen

Je nach Kundenprojekt bzw. Beratungsunternehmen kann es erforderlich sein, dass Du mehrere Profiltypen in verschiedenen Sprachen, Formaten und Rollen erstellst und regelmäßig pflegst (z.B. englischsprachiges Profil in Microsoft PowerPoint, deutschsprachiges Profil in Microsoft Word).

Da die Aktualisierung rasch viel Aufwand erzeugt, solltest Du eine Quellfassung definieren aus der Du alle anderen Profile ableitest. Änderungen erfolgen ausschließlich in dieser Masterversion und werden dann für alle anderen Profile bei Bedarf nachgezogen.

Tipp 7 – Zwischen Kurz- und Langprofil unterscheiden

Ein Kurzprofil enthält alle wesentlichen Informationen zu Dir und Deiner Beratungsleistung auf einer Seite bzw. Präsentationsfolie. Fragt Dich ein Kunde oder Personalvermittler an, verteilst Du diese Fassung.

Ein Langprofil ist eine mehrseitige Beschreibung von Dir, oft in Dokumentenform. Insbesondere Deine Consulting Projekte sind detaillierter ausgeführt. Nutze diese Version, falls ein Kunde oder Vermittler diese explizit anfragt.

Tipp 8 – Profil gemeinsam im Team pflegen

Die Aktualisierung des Beraterprofils gehört nicht unbedingt zur Consulting Lieblingsaufgabe. Mache die Not zur Tugend und organisiere ein Profil-Meeting.

Im Event bringt jeder Teilnehmer in den ersten 20 Minuten sein Profil auf den neuesten Stand. Anschließend tauscht ihr die Profile untereinander und fertigt in 10 Minuten ein Review an. Im letzten Schritt hat jeder die Möglichkeit seinem Steckbrief in 10 Minuten den finalen Feinschliff zu verpassen.

Tipp 9 – Inhalte bei Bedarf anonymisieren

Dein Beraterprofil legt Details zu Dir und Deinen Kunden offen. Anonymisiere den Namen, das Foto und/oder die Projektbeschreibung, falls…

  • der Empfänger dies wünscht (meist Angaben zu Deiner Person).
  • Du dem Empfänger nicht alle Details geben möchtest (meist Angaben zu den Projekten und Kunden).

Generell gilt: Breite Empfängerschaft, anonymes Profil.

Tipp 10 – Kompetenzen mit Nachweisen absichern

Viele Berater behaupten von sich gute Projektleiter zu sein, eine spezifische Software aus dem FF zu kennen bzw. zu den führenden Experten der Branche zu zählen. Ernsthaft: Sagt das nicht jeder?

Mache den Unterschied, indem Du konkrete Belege lieferst. Einige Anregungen:

  • Nenne errungene Zertifikate und Zusatzausbildungen.
  • Liste Publikationen wie Blogbeiträge, Magazinartikel oder gar Fachbücher auf.
  • Zitiere die Stimmen von Kunden und Partnerunternehmen.
  • Verweise auf weiterführendes Material wie Projektreferenzen oder Konferenzbeiträge.
  • Quantifiziere Deine Kompetenz, wie die Zahl der Berufsjahre, die Laufzeit des Projektes oder Menge der verschiedenen Kunden.

Ergänze diese ‚Proof Points‘ in Klammern direkt hinter Deinen Profilangaben.


Ursprung

Als Vertriebswerkzeug gehört das Beraterprofil bei Beratungen zum Standardwerkzeug.


Bonusmaterial

  • Consulting Masterclass 11/2017: Das perfekte Beraterprofil – Mitschnitt eines Consulting-Life.de Webinars mit weiteren Tipps für Dein Beraterprofil

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    2 replies to "Das Beraterprofil – die Eintrittskarte ins Projekt lösen"

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