Künstliche Intelligenz im Consulting

Künstliche Intelligenz im Consulting – AI ist für Beratungen eine Chance und keine Bedrohung

Mitte 2023 kommst Du als Consultant um das Thema (fast) nicht mehr herum: Künstliche Intelligenz. Seit openAI das digitale Produkt ChatGPT der Welt zugänglich gemacht hat, ist Artificial Intelligence in aller Munde. Schon verschiebt sich der Markt. Erfolgsverwöhnte Unternehmen bricht das Geschäftsmodell weg. Angesehene Berufszweige fürchten um ihre Zukunft. Etablierte Branchen stehen vor der größten Umwälzung der Geschichte. Und die Unternehmensberatungen? Was bedeutet Künstliche Intelligenz im Consulting? Meine Einschätzungen über das Disruptionspotential der Technologie für die Beratungsbranche.


Künstliche Intelligenz im Consulting – die Spezifika der Branche kennen

Künstliche Intelligenz (KI) stellt für die Consulting Industrie kein Risiko da. Vielmehr ist die Technologie ein Projekthelfer und Wachstumsmotor. Nähern wir uns dem Thema Gefahr aus zwei Richtungen:

  • Unternehmensberatungen mit ihren Aufgaben & Nutzen für den Kunden sowie
  • KI-Systeme mit ihren Möglichkeiten & technischen Limitationen.

Eine Liste von Gedanken zur den Herausforderungen für Künstliche Intelligenz im Consulting, gerne erweiterbar durch Dein Kommentar.

Beratung ist wandlungsfähig

Das Business Model von Unternehmensberatung ist die stetige (eigene) Veränderung. Consultants werden rasch neue AI Tools und Methoden für ihre Wertschöpfung adaptieren bzw. dem Kunden als Produkt, Projekt, Capability etc. schmackhaft machen. Bis ein KI-System für eine komplette Beratungsaufgabe am Markt ist, sind die Consultants bereits zum nächsten bislang unzureichend KI-gestützten Thema gezogen.

Beratung ist einzigartig

Consulting ist (in der Regel) Projektarbeit. Projekte sind einmalig und damit Consulting Leistungen. Selten tritt eine identische Aufgabe mit vergleichbaren Input und erwartbaren Output mehrmals auf. Falls doch, geht diese nach initialer Umsetzung und Anlernung durch den Unternehmensberater in die Linie der Kundenorganisation über. Dort wird diese günstiger als durch den Externen erbracht. Durch Repetition steigt die Möglichkeit der Automatisierung (mittels KI). Der Consultant – ist längst im nächsten Projekt oder unterstützt bei der KI-Einführung.

Beratung fokussiert auf Menschen

Fakten sind das Eine, Emotionalität das Andere. Eine KI, die Kundenvorlieben, Interessen, großpolitische Wetterlagen, Stimmungsschwankungen, Zeitgeiste, Abneigungen etc. erfasst, moderiert, übereinanderlegt, vereinbart und zusammenbringt ist mir als Informatiker noch nicht über den Weg gelaufen. So haben Alexa, Siri, Cortana & Co. im emotionalen Lesen meiner Stimmung in den letzten 7 Jahren keine nennenswerte Entwicklungssprünge gemacht. Kinder können das mit 7 Jahren deutlich besser.

KI-Systeme fußen auf Modellen

Ein KI-System benötigt ein Modell mit Abbildungs-, Verkürzungs- und pragmatischen Eigenschaften (siehe Stachoviak). Vor dem Hintergrund der Varianz der (sich schnell wandelnden) Beratungsaufgaben kann es nicht das eine Super-Tool geben. So warte ich heute noch auf die eine Smartphone App, die alles kann. Damit ist Verknüpfung zwischen mehreren KI-Tools erforderlich. Auch die Daten einer Tool-Kette müssen aufbereitet, Ergebnisse präsentiert, Bedeutungen abgeleitet, Empfehlungen im Kontext gegeben, nächste Schritte ergriffen, neue Ziele gesetzt etc. werden.

KI-Systeme benötigen Daten

Ein AI Tool benötigt Trainingsdaten. Diese sind in Beratungsprojekten oft strukturell sehr heterogen, auf verschiedene Datentöpfe/-köpfe verteilt, qualitativ mittelmäßig bis schlecht, organisationsspezifisch, widersprüchlich und wechselhaft (z.B. die neue Anforderung vom Abteilungsleiter, das Constraint vom Parallelprojekt). Das Identifizieren, Annotieren, Trainieren und Optimieren des Modells mit den Daten sollte schwierig werden.

KI-Systeme erfordern Integration

Datenschutz. Informationssicherheit. Softwarelizenz Compliance. KI-Systeme sind datenintensive IT-Anwendungen, die tiefen Einblick in ein Unternehmen geben. Kunden werden genau prüfen, wie der KI-Hersteller mit ihren Daten umgeht und wie die Berechnungsergebnisse und Verhaltensweisen des Systems zustande kommen. Das dauert. Spannend auch die Integration in die bestehende (nicht intelligente) Anwendungslandschaft. Gerne helfen Berater wie mein Unternehmen weiter.


Lesetipps – die Auswirkungen von AI auf Beratungen vertiefen

Der Harvard Business Manager 08/2023 interviewte Andreas von der Gathen, Co-CEOs von Simon-Kucher. Angesprochen auf KI und die Auswirkungen auf Consulting antwortete von der Gathen: „Die einfachen Sachen werden Unternehmen mit KI selbst machen können. Aber Kern der Beratung ist, Antworten auf schwierige Fragen zu finden, und die Berater werden KI dafür als Tool nutzen. Die Beratungsbranche wird vielleicht personalmäßig nicht mehr so stark wachsen wie früher, aber wertmäßig auf jeden Fall.“.

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Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat das Thema KI entdeckt. Unterwegs reinhören kannst Du in:


Dialog – Warm anziehen vs. Chance ergreifen?

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