Meeting Sabotage – 7 Wege eine Sitzung wirkungsvoll auszubremsen

Wurde eines Deiner Meetings schon einmal so richtig ausgehebelt? Nach Stich & Pfaden torpediert und in kurzer Zeit vollständig versenkt? Trotz Agenda – trotz minutiöser Vorbereitung – und trotz straffer Moderation? Dann wurdest Du Opfer einer Meeting Sabotage. Nachfolgend die wichtigsten Anschlagstypen auf Geschäftsbesprechungen. Ein Must-Read, wenn Du regelmäßig Meetings leitest.


Meeting Sabotage – Sitzungsbremsen kennen und ausräumen

Ob Jour Fixe, Online Workshop oder SteuerkreissitzungSabotageakte können Dich in jedem Meeting ereilen. Im folgenden habe ich eine kleine Liste von typischen Besprechungsanschlägen zusammengestellt. Gerne durchlesen, schmunzeln und im nächsten Meeting gekonnt abwehren.

Sabotageakt #1: Teilnahme kurzfristig absagen

Als Leiter, Entscheider, Vorgesetzter oder Themenexperte sagst Du kurz vor Sitzungsbeginn Deine Teilnahme ab.

  • „Aufgrund einer Krisenrunde mit dem Top-Management muss ich dem Meeting leider fernbleiben.“
  • „Entschuldigung – ich wurde kurzerhand übersteuert. Die Gremiensitzung muss leider ohne mich auskommen.“

Je tragender Deine Rolle und je mehr Teilnehmer das Treffen, desto gravierender die Folgen Deiner Last-Minute-Absage. Würze Deine Sabotage zusätzlich, indem Du auf die Ernennung eines Stellvertreters verzichtest, wichtige Besprechungsinfos zurückhältst aber dennoch Anforderungen an Verlauf und Ergebnisse der Zusammenkunft stellst.

Sabotageakt #2: Als Organisator zu spät eintreffen

Als Organisator des Meetings stößt Du bewusst erst nach offiziellem Beginn zur einbestellten Runde dazu.

  • „Sorry für die Verspätung, doch ich wurde vom Bereichsleiter aufgehalten.“
  • „Verzeiht mein Zuspätkommen. Das vorangehende Meeting mit dem Steuerkreis brauchte länger als geplant.“

Je mehr Teilnehmer, desto wirksamer dieser Angriffsschlag. Rechne dazu einfach einmal hoch. Warten 15 Personen nur 10 Minuten auf Dich, hast Du für das Unternehmen auf einen Schlag 2.5 Stunden verbrannt.

Sabotageakt #3: Begriffssalven abfeuern

Wirf im Meeting mit Fachbegriffen, Abkürzungen, Akronymen, Homonymen und Synonymen sowie Buzzwords nur so um Dich.

  • „Wir müssen das agile Potential unser BUs an allen Standorten resilient leveragen.“
  • „Herr Meier: Was verstehen Sie unter digitaler Transformation?“

Je mehr doppeldeutige, fremdsprachige und fachspezifische Wortkreationen, desto größer das Begriffschaos. Verschärfe Deine Vokabelattacke zusätzlich, indem Du Kollegen auf ihre geäußerten Bezeichnungen ansprichst und die gelieferte Erklärungen mit Deinen Worten langatmig umschreibst.

Sabotageakt #4: Probleme und Risiken einstreuen

Flechte in die laufenden Diskussionen Schwierigkeiten, Nachteile, Bedenken, Abhängigkeiten, Unwegbarkeiten oder Risiken ein.

  • „Mag sein, dass die Roadmap aufgeht. Doch wie machen wir das mit den Abhängigkeiten zum Parallelprojekt?“
  • „Im vorletzten Projekt sind wir genau von dieser Annahme ausgegangen und wurden bitter bestraft.“

Je negativer, präsenter und vielschichtiger das Thema, desto größer Dein verursachter Schaden. Am besten Du formulierst die negative Facette als offene Frage, die eng mit dem aktuell besprochenen Sachpunkt zusammenhängt.

Sabotageakt #5: Zwischen den Themen springen

Hüpfe durch geschickte Argumentation und Fragen zwischen den Meeting-Themen hin und her, ohne einen Punkt vollständig abzuschließen.

  • „Hochrelevanter Aspekt, Frau Schmidt. Ähnlich verhält es sich bei der Frage in meinem Projekt.“
  • „Gleiches gilt für das Thema von Herrn Müller. Erst gestern im Lenkungskreis kam das wieder zur Sprache.“

Je enger die Diskussionspunkte inhaltlich zusammenhängen, je laxer die Besprechungsmoderation und je spannender das angedeutete Gesprächsthema, desto einfacher das Hopping zum neuen Themenkomplex.

Sabotageakt #6: Fakten in Frage stellen

Mache beantwortete Fragen und getroffene Entscheidungen durch Spitzfindigkeiten zum neuen Meeting-Agendapunkt.

  • „Im letzten Weekly sind wir nicht auf diesen hochrelevanten Sonderfall eingegangen. Dieser muss betrachtet werden, sonst ist das Projekt gefährdet.“
  • „Mag sein, dass die Entscheidung getroffen wurde. Aber inzwischen ist viel Zeit vergangen und die Faktenlage hat sich geändert. Was meint ihr – gilt das wirklich immer?“

Je unklarer die Faktenlage und je heterogener das Teilnehmerfeld, desto durchschlagskräftiger diese Meeting-Attacke. Gut für Dich, falls keine Besprechungsmitschriften existieren. Untermauere das kollektive Zweifeln an der Arbeitsgrundlage durch Beispiele, Studien und plakativen Anekdoten.

Sabotageakt #7: Parallelarbeit vorexerzieren

Lebe den Teilnehmern vor, das ein Multi-Tasking im Meeting nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist.

  • „Ich erwarte eine wichtige E-Mail. Aus diesem Grund lasse ich mein Notebook offen.“
  • „Psst Frau Kaufmann – der aktuelle Besprechungspunkt betrifft uns beide nicht. Hatten Sie schon Gelegenheit…“

Je tiefer die Parallelarbeit in der Meeting-Kultur verankert, desto einfach lässt sich dieser Sitzungsanschlag durchführen. Alternativ boykottierst Du das Meeting durch künstliche Unterbrechungen. Ein 30-minütiger Paralleltermin, mehrere Top-Priority-Telefonate, ein unkommentiertes Verlassen des Raumes – störe bewusst den Besprechungsfluss.


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