Als WissensarbeiterProjektleiter oder Manager bzw. deren Berater bist Du mit folgenden Fragen konfrontiert:

  • Wie können wir sicherstellen auch in hektischen Situationen bei wiederkehrenden Aufgaben nichts zu vergessen?
  • Auf welche Weise lässt sich der Ist-Zustand einer Sache mit Hilfe klarer Kriterien ermitteln?
  • Womit weisen wir die ordnungsgemäße Umsetzung einer Tätigkeit nach?

Unterstützung findest Du in einer Checkliste und der Nutzung dieses Werkzeugs in beruflichen und privaten Alltag.


Ergebnis: Anleitung zur Ermittlung des Ist-Zustands oder Herstellung des Soll-Zustands erstellt

Teilnehmer: mind. 1

Dauer: ab 10 Minuten (je Sachverhalt)

Utensilien: Zettel & Stift oder Notebook & Office Software

Zweck

Nutze eine Checkliste für zwei Typen von wiederkehrenden Aufgaben:

  • Ermittlung des aktuellen Ist-Zustandes
  • Herstellung eines idealen Soll-Zustandes

Betrachtungsgegenstand können dabei Prozesse, Organisationen, Systeme oder andere reale bzw. virtuelle Sachverhalte sein.

Eine Checkliste ist immer dann sinnvoll, falls es sich um wiederholt durchzuführende Tätigkeiten handelt. Nutze das einfach einsetzbare Bestimmungs- und Kollektionswerkzeug für Dinge,…

  • die Du auch in stressigen Umständen fehlerfrei absolvieren möchtest, weil die Folgen sonst schwerwiegend wären (z.B. Checkliste für das Fällen von Entscheidungen)
  • die Du alltäglich machst und wo Routine dazu führt, etwas zu vergessen (z.B. ToDo-Liste wöchentliche Zeiterfassung)
  • die Du nicht alltäglich machst, in der Dir daher die Routine fehlt (z.B. Checkliste für die Zusammenstellung der Jahressteuererklärung)
  • die Du strukturiert nach einem spezifischen Ablauf abarbeiten musst (z.B. Checkliste für die Durchführung eines Trainings)
  • die Du an einen Mitarbeiter samt dem damit verbunden Wissens delegieren möchtest (z.B. Prüfliste für Softwarequellcode)
  • die Du unter schrittweiser Konsultation unterschiedlicher Personen abarbeitest (z.B. Laufliste beim On- oder Offboarding in einer Organisation)

Checklisten kapseln Wissen. Sie geben Orientierung, senken Risiken und sichern Qualität ab. Zudem Dokumentieren Checklisten absolvierte Tätigkeiten, sorgen damit für Transparenz und Nachweisbarkeit.

In der Praxis sind ‚Prüfliste‘, ‚Frage(n)katalog‘, ‚Anforderungsliste‘, ‚Laufliste‘, ‚Klarliste‘, bzw. ‚Leitfaden‘ fünf geläufige Synonyme. Tatsächlich sind diese Konzepte allesamt Sondertypen der Checkliste.

  • Mit der Prüfliste stellst Du die Qualität eines Sachverhaltes sicher.
  • Der Frage(n)katalog dient Dir als Diskussionsstütze für Interviews.
  • Eine Laufliste nutzt Du zu Absolvierung eines mit mehreren Personen verbundenen Prozesses.
  • Die Anforderungsliste enthält eine Sammlung von Anforderungen.
  • Die Klarliste kommt im Flugwesen zum Einsatz.
  • Schließlich arbeitest Du mit dem Leitfaden systematisch eine Aufgabe ab.

Aufbau


Du möchtest erfolgreiche Beratungsprojekte abliefern?

Belege meinen kostenfreien E-Mail-Kurs Consulting Projektexzellenz für Deinen Beratungserfolg!

Projekttipps

Mit dem Absenden akzeptierst Du die Datenschutzbedingungen und stimmst zu, dass ich Deine E-Mail speichere und Dir Projekttipps, Lesetipps & Neuigkeiten zusende.

Deine Daten behandle ich vertraulich und verwende sie für Projekttipps, Lesetipps & Neuigkeiten.


Checkliste – „Was möchte ich bestimmen bzw. sicherstellen?“

Eine Checkliste kann auf einer einzelnen DIN-A4 Seite untergebracht werden und nur eine handvoll Punkte umfassen. Das andere Extrem ist eine Liste, die mehrere hundert Seiten ausmacht und als Buch daherkommt. Allen Listen gemein sind folgende Elemente:

Eine gute Checkliste besitzt einen aussagekräftigen Titel. Dieser beschreibt den Sinn & Zweck sowie die optimalen Einsatzzeitpunkt der Liste. Zudem kann die Liste Meta-Infos wie den Autor nebst Kontaktdaten, ein Datum der letzten Aktualisierung sowie eine Kurzbeschreibung enthalten.

Fragepunkt – „Welcher Aspekt wird betrachtet?“

Die wichtigsten Elemente einer Checkliste sind ihre Fragepunkte. Hier steckt das Fach- und Anwendungswissen, die Zielorientierung, der Handlungsleitfaden.

Fragepunkte können offene bzw. geschlossene Fragen, Aussagen, Regeln, Prozessschritte (samt Zeitangaben und Fristen) oder Aspekte eines Sachverhalts etc. sein.

Ein Punkt kann Bedingungen enthalten (z.B. „Falls Sie…“, „Nur relevant, wenn…“) und der Liste damit Variabilität verleihen.

Formuliere Fragepunkte aus Perspektive des Checklisten-Nutzers. Halte Dich knapp und prägnant, mit so wenig Text wie möglich. Jeder Punkt enthält exakt einen Aspekt, ist also atomar.

Vermeide Negationen (z.B. ’nicht‘, ‚keinesfalls‘), Doppeldeutigkeiten und Verschachtelungen.

Die einzelnen Punkte sollten weder zu weit gefasst werden noch jeglichen Handlungsspielraum verwehren. Keiner verwendet Checklisten, bei denen die Frage erst langwierig verstanden, interpretiert und auf die aktuelle Situation übertragen werden muss.

Antwortpunkt – „Welche Ausprägung besitzt der Aspekt in der Realität?“

Der Antwortpunkt wird vom Nutzer bearbeitet. Hier steckt der Erfüllungsgrad, entweder vom Ist- oder dem Soll-Zustand. Im einfachsten Fall ist der Antwortpunkt ein Kästchen, in welches ein Häkchen gesetzt wird. Im kompliziertesten Fall handelt es sich um ein Feld, welches der Nutzer mit Text ausfüllen muss.

Beispiele für Textfelder sind Antworten, Unterschriften oder Zustandsbeschreibungen. Weitere typische Antwortformen sind Skalen (von 1 bis 5), die Ja/Nein-Auswahl oder eine vorgegebene Liste von Ankreuzmöglichkeiten.

Achte darauf, dass ein Antwortpunkt zum Fragepunkt passt und dem Nutzer direkt klar ist, was er in das Feld eintragen muss. Auch Antworten müssen sofort erfassbar sein und inhaltlich überlappungsfrei gestellt werden.

Zusatzinformationen – „Welche Zusatzinfos & Struktur gibt die Checkliste?“

Eine Checkliste kann zudem weiterführende Infos beinhalten. Gelegentlich zu finden sind (Negativ-)Beispiele, Erklärtexte, Anwendungshinweise, Kontaktdaten oder Einsatzbeschränkungen.

Die Anordnung von Frage- und Antwortpunkten ist dann wichtig, falls der Nutzer mit der Checkliste einen Prozess durchläuft oder einen Sachverhalt nach einem bestimmten Ablauf untersuchen bzw. entwickeln sollte.

Beispielsweise ist meine digitale Einkaufsliste analog der Produktauslage im Supermarkt angeordnet. Ich laufe immer den Standardkreis von Eingang zur Kasse und packe dabei alle Waren in den Einkaufswagen, die auf der Liste als offen markiert sind.

Ebenfalls möglich ist das thematische Sortieren der Punkte nach fachlichen, technischen, wirtschaftlichen etc. Kriterien. So ordne ich beispielsweise auf meiner Packliste für Dienstreisen die Objekte nach Kleidung, Hygieneartikel, Schreibmaterial und Elektronik.


Anwendung

Wiederholt sich eine Aufgabe? Dann solltest Du über eine Checkliste nachdenken, speziell wenn Sie direkt auf die Kernprozesse Deiner Wertschöpfung einzahlt! Gehe dabei nach folgendem Verfahren vor.

1. Entwickeln

Versetze Dich in die Rolle des Nutzer.

  • In welcher Situation setzt er die Checkliste ein?
  • Was braucht er?
  • Über welches Vorwissen verfügt er?
  • Was möchte er erreichen?
  • Will er einen Ist-Zustand ermitteln oder einen Soll-Zustand erreichen?
  • Spielt die Reihenfolge eine Rolle?

Designe die Erstfassung der Checkkiste mit so wenigen Punkten wie möglich. Nutze dazu Kreativtechniken wie das Brainstorming.

2. Verproben

Setze die Checkliste testweise im Feld ein.

  • Kann in jedem Fall der korrekte Ist-Zustand ermittelt werden?
  • Ist es dem Nutzer immer möglich den Soll-Zustand zu erreichen?

Bitte Kollegen, Partner und Fachfremde die Liste zu lesen. Überarbeite die Liste, bis sie passt und ihr Nutzen maximiert wird.

3. Nutzen

Nutze die Checkliste, wann immer die Aufgabe ansteht. Stelle sie zudem Kollegen, Partner und Kunden zur Verfügung.

Nicht jede Liste landet einen Volltreffer. Manchmal ändert sich die Aufgabe bzw. ist die Tätigkeit schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass keine extra Liste mehr erforderlich ist. Entrümple nicht gebrauchte Listen.

4. Aktualisieren

Bringe regelmäßig genutzte Listen auf einen aktuellen Stand.

  • Passen die Frage- und Antwortpunkte noch für den Abarbeitungsprozess?
  • Sind die bedingten Punkte noch notwendig?
  • Hat sich etwas am Ist-Zustand geändert?

Die Welt dreht sich weiter und auch die beste Checkliste ist irgendwann einmal veraltet. Ändert sich Ist- oder Soll-Zustand muss auch die Checkliste nachgezogen werden.


Beispiele

Checkliste für den Projektstart & Projektschluss

Ein neues Projekt steht an und vieles ist neu: der Kunde, das Umfeld, das Team und die Inhalte. Jetzt bloß nichts vergessen. Unterstützung findest Du in einer Projektstart Checkliste. Für den fulminanten Abschluss hilft die Projektende Checkliste.

Checkliste für Geschäftsobjekte

Regelmäßig bringe ich Checklisten für inhaltliche Kundenaufgaben zum Einsatz. Nachfolgend zwei Listen für die Identifikation (Ist-Zustand) und Verbesserung (Soll-Zustand) von Geschäftsobjekten im Engineering Umfeld.

Ein Geschäftsobjekt ist ein reales bzw. virtuelles Ding, welches von einem Geschäftsprozess benötigt, angepasst oder bereitgestellt wird.

Checkliste
Checkliste zur Identifikation des Ist-Zustandes, daher: Liegt ein Geschäftsobjekt vor oder nicht?

Zielgruppe beider Listen ist der Fachbereich. Auf Basis von jeweils fünf geschlossenen Fragen stellt dieser fest bzw. sicher, ob ein Geschäftsobjekt vorliegt und falls ja, ob es sich um ein gutes Geschäftsobjekt handelt. Die Beispiele und Negativ-Beispiele helfen bei der Beurteilung und Adaption.

Checkliste
Checkliste zur Definition des Soll-Zustandes, daher: Was macht ein gutes Geschäftsobjekt aus?

Checklisten im Privatleben

Du nutzt sie mehrfach im Alltag, oft auch unbewusst: Checklisten. Ob die Projekt-Kick-Off Checkliste, die Ergebnisprüfliste, das Abnahmeprotokoll oder die Einkaufsliste – immer wieder spielen Checklisten im beruflichen und privaten eine Rolle.

Auch im Privaten wimmelt es von sich wiederholenden Aufgaben und damit von Checklisten, beispielsweise beim…

  • Wohnungsumzug,
  • Vorstellungsgespräch oder
  • Hochzeitsfest.

Setze das Konzept immer ein, sobald Du Zustandswissen kapseln und später wieder verfügbar machen willst.


Vor- & Nachteile

Pro

  • Eine Checkliste gibt Dir Sicherheit im Ausführen eines Prozesses. Punkt für Punkt absolvierst Du die Schritte und bist sicher, dabei nichts zu vergessen.
  • Eine Checkliste spart Dir Zeit und Energie. Sie nimmt Dir kognitive Arbeit ab, macht wertvolle Kapazität in Deinem Gehirn frei.
  • Eine Checkliste zwingt zur Disziplin, sorgt auch bei Routineaufgaben dafür, dass Du das Notwendige in der richtigen Reihenfolge kontrollierst umsetzt.
  • Eine Checkliste unterstützt das Delegieren von Aufgaben. Statt eines Prozessdiagrammes oder einer Textbeschreibung drückst Du Deinem Helfer die Checkliste in die Hand.
  • Das Werkzeug ist einfach und ohne großen Zeitaufwand anwendbar, spezifische Methodenkenntnisse oder Software sind nicht erforderlich.
  • Checklisten sind flexibel in allen beruflichen und privaten Bereichen nutzenstiftend. Auch lässt sich eine Liste direkt ergänzen, ändern und anpassen, je nach Erkenntnissen im Praxisbetrieb.

Contra

  • Eine Checkliste ist nur für wiederkehrende Aufgaben sinnvoll. Für sich stetig wandelnde Ist-Zustände (z.B. hunderte mögliche Ausprägungen) sowie variable Soll-Zuständen (z.B. hohe Varianz im Prozess) ist das Tool ungeeignet.
  • Das Werkzeug funktioniert nicht für Tätigkeiten, für die Du kontinuierlich 100 Prozent Aufmerksamkeit aufbringen musst und Dich nicht parallel mit einer Liste beschäftigen kannst.
  • Mit der Nutzung einer Checkliste besteht die Gefahr des Tunnelblicks. Du schaust nicht nach links und rechts, ratterst stur die Checkliste runter mit dem Ziel alle Punkte abzuhaken. Damit verhindert die Liste Kreativität und Andersdenken.
  • Eine Checkliste deckt nur bekannte Punkte ab und gibt keine Veranlassung über weitere Aspekte nachzudenken.

Praxistipps

Tipp 1 – Alternative Begriffsbezeichnung verwenden

Die Checkliste ist im Geschäftsleben ein alter Hut und reist keinen mehr vom Hocker. Checkliste – das klingt nach Arbeit, vielleicht auch etwas angestaubt.

Um das Konzept dennoch zu etablieren, könntest Du Dir einen alternativen Namen ausdenken. Was hältst Du von ‚Spickzettel‘, ‚Check Sheet‘ oder ‚Quick Check‘?

Tipp 2 – Checkliste am Einsatzort vorhalten

Was nützt die beste Checkliste, wenn diese für die Aufgabe nicht zur Verfügung steht oder erst umständlich gesucht werden muss? Stelle die Liste an dem Ort bereit, wo sie ein Nutzer auch benötigt. Das ist der Reisekoffer für die Packliste, der Qualitäts-Check in der Vorlage eines Beratungsangebots.

Tipp 3 – Checkliste minimalistisch gestalten

Checklisten mit über 15 Punkten schrecken einen Nutzer ab. Listen mit langen Fragesätzen ebenfalls, speziell falls diese oft irrelevant sind. Halte Deine Liste minimal. Nicht jeder Handgriff muss festgehalten werden, nur das Nötigste findet Eingang. Spalte zu groß gewordene Listen mit Fallunterscheidungen in kleine Listen auf. So bleibt das gebündelte Wissen handhabbar und erleichtert die Arbeit.

Formuliere Ergebnisaussagen, statt Fragen. Das motiviert und inspiriert, nimmt der Punkt bereits den Abschluss voraus.

Tipp 4 – Mit einfachen Punkten starten lassen

Die Reihenfolge der Punkte auf der Checkliste ist beliebig? Prima!

Starte mit Quick Wins, also Punkten, die ein Nutzer einfach beantworten bzw. schnell erledigen kann. Damit investiert er in die Aufgabe und die Liste. Die Chance liegen ungemein höher, dass er auch den Rest der Liste abarbeitet, als wenn er gleich mit einem schweren Punkt gestartet wäre.

Tipp 5 – Auch für fragmentierte Aufgaben einsetzen

Auch bei umfangreichen Aufgaben, die Du zeitlich verteilt mehrmals in Angriff nehmen und weitertreiben musst, ist eine Checkliste praktisch. Markiere auf der Liste einfach den Punkt zu welchem Du die Arbeit unterbrochen hast. Beim nächsten Einsatz machst Du an der Stelle einfach weiter.

Lesetipp

Als Unternehmensberater findest Du in Giso Weyands Die 250 besten Checklisten für Berater, Trainer und Coaches: Basis: Strategie und Positionierung* eine Fülle von in Checklistenformat zusammengetragenes Consulting Wissen für Deine strategische Ausrichtung sowie das Marketing und den Vertrieb.


Ursprung

In der Luftfahrt gehören Checklisten zum Standardwerkzeug. Piloten nutzen diese vor, während und nach dem Flug, um Maßnahmen nicht zu vergessen bzw. das Ergebnis ihrer Aktionen zu überprüfen.

Wo genau der Ursprung des Werkzeugs liegt, ist mir nicht bekannt.


Bonusmaterial

Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API


Du möchtest Consulting Methodenkompetenz als Buch?

  • 24 erprobte Consulting Tools auf 200 Seiten
  • Mein Erfahrungswissen als eBook und Print
  • Kompakt erklärt und einfach umsetzbar
  • An einer Stelle direkt zum Nachschlagen
  • Bereits über 5.000 zufriedene Leser


Consulting Methodenvorlagen XXL

Bedarf an den passenden Arbeitsvorlagen?

  • 230 Office-Vorlagen für Deine Projektarbeit
  • Sofort einsatzbereit inklusive Beispiele
  • Im verbreiteten Microsoft Office Format
  • Frei anpassbar auf Deine Bedarfe
  • 210 Methodenspicker als Merkhilfe



Leave a Reply

Your email address will not be published.